Die Wurzelarten heimischer Bäume
Meist nicht zu sehen und doch die Basis eines jeden Baumes – die Wurzel. Sie versorgt den Baum mit Wasser und Nährstoffen, verankert ihn im Boden und ist entscheidend für sein Wachstum und seine Stabilität. Obwohl sie im Verborgenen liegt, ist sie ein echtes Wunderwerk der Natur. Die Wurzelsysteme unserer heimischen Bäume lassen sich grob in drei Kategorien einteilen: Flachwurzler, Tiefwurzler und Herzwurzler. Doch was genau bedeutet das eigentlich – und welche Auswirkungen hat die jeweilige Wurzelart auf den Standort, die Pflege und nicht zuletzt auf Fällarbeiten oder das Entfernen von Baumstümpfen? Ein Blick unter die Erde lohnt sich!
Flachwurzler
Flachwurzler breiten ihre Wurzeln knapp unter der Erdoberfläche aus – oft weit über die Baumscheibe hinaus. Das kann mit der Zeit zu Schäden an Wegen und Mauern führen. Zudem sind sie weniger standfest und bei Sturm besonders gefährdet. Daher müssen sie – je nach Standort – oft schon nach etwa 30 Jahren aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Ein typischer Flachwurzler ist die Fichte. Wenn Sie eine besonders hohe im Garten haben, beraten wir Sie gerne.
Beispiele für Flachwurzler: Fichte, Birke, Roteiche, Esche, Weide, Magnolie, Schwarzerle, Zitterpappel
Tiefwurzler
Tiefwurzelnde Bäume bilden eine zentrale Hauptwurzel tief im Erdreich und verankern so den Baum optimal. Sie sind damit im Gegensatz zu den Flachwurzlern sehr gut vor Sturmwinden geschützt. Umpflanzen können Sie diese Bäume jedoch bereits nach wenigen Jahren nicht mehr. Sie sollten tiefwurzelnde Bäume also lieber nicht über Rohren oder unterirdischen Bauten pflanzen – diese könnten von der starken Wurzel gesprengt werden.
Beispiele für Tiefwurzler: Tanne, Eiche, Kiefer, Ulme, Esche, Birne, Stieleiche
Herzwurzler
Die Herzwurzler kombinieren die Systeme der tief- und flachwurzelnden Bäume. Sie schieben eine kräftige, sogenannte Pfahlwurzel in den Boden, von dieser aus ein Wurzelgeflecht rundherum wächst. Die meisten Laubbäume bilden dieses Herzwurzelsystem und sind damit sehr gut verankert, sodass sie lange wachsen können ohne sich vor Stürmen fürchten zu müssen.
Beispiele für Herzwurzler: Ahorn, Douglasie, Buche, Ginkgo, Linde, Lärche, Kirsche, Platane, Walnuss
Geschrieben von Rebekka Storck
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